Zielgruppen

Im EU-Zyklus 2021-2027 wird der Entwicklung von Städten und Gemeinden mehr Bedeutung beigemessen als in früheren Zeiträumen. Dies wird durch die Tatsache verdeutlicht, dass „Horizont Europa“ einen speziellen Auftrag für klimaneutrale und intelligente Städte vorgesehen hat. Ziel ist es, dass bis 2030 mindestens 100 europäische Städte klimaneutral sind, d. h. dass sie in ihren städtischen Betriebs-, Verwaltungs- und Entwicklungsstrukturen Technologien einsetzen, die praktisch keinen Kohlenstoff-Fußabdruck hinterlassen. In der ersten Umsetzungsphase von 2021 bis 2023 hat die Kommission 359,3 Millionen Euro für die Mission bereitgestellt.

Die Europäische Stadtentwicklungsinitiative richtet sich ebenfalls speziell an kommunale Akteure und bietet eine Reihe von Entwicklungsmöglichkeiten. Das Programm „Bürger, Gleichheit, Rechte und Werte“ (CERV) ruft ebenfalls speziell zur Einreichung von Vorschlägen für die Zusammenarbeit zwischen Kommunen auf (z. B. Städtepartnerschaften, Städtenetzwerke), während das EIT „Urbane Mobilität“ ebenfalls Möglichkeiten zur Beantragung von Finanzmitteln für einen nachhaltigeren Nahverkehr bietet.

Lokale Behörden können sich jedoch nicht nur auf die Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen bewerben, die sich speziell an sie richten, sondern auch auf eine breite Palette anderer Möglichkeiten. Sie können als Konsortialpartner an Projekten im Rahmen aller drei Säulen der Fazilität „Connecting Europe“ teilnehmen, sie können eine Zusammenarbeit mit Unternehmen eingehen, und im Falle von LIFE-Vorschlägen können sie auch von der Beteiligung einer Behörde/Kommune profitieren.

Hochschulen spielen eine Schlüsselrolle und haben die Möglichkeit, direkte EU-Mittel zu erhalten. Erasmus+ ist zwar ein Fonds für Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen und -aktivitäten, aber fast alle Fonds fördern die Beteiligung von Hochschulen oder Forschungseinrichtungen an Konsortien. Der Schwerpunkt der zweiten Säule von Horizont Europa liegt auf Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsprojekten, und sowohl Hochschulen als auch Forschungseinrichtungen können sich an solchen Projektkonsortien beteiligen und starke Partner sein. Dies gilt jedoch für alle Fonds, da es für die Bewertung von großem Vorteil ist, wenn ein Projekt durch einen starken akademischen Hintergrund und ein gutes Forschungsnetzwerk unterstützt wird.

Interessenverbände, Genossenschaften und Kammern können einen bedeutenden Multiplikatoreffekt haben, was von der Europäischen Union anerkannt wird. Letztere können bei den meisten Fonds eine Unterstützung beantragen, vorzugsweise als Teil eines Konsortiums in ihrem Fachgebiet. Sie könnten besonders an Fonds zur Unterstützung von Kommunikationsaktivitäten interessiert sein, die die Möglichkeit bieten, die Kernbotschaft der Europäischen Union in bestimmten Fachbereichen durch ihre große Reichweite zu vermitteln.

Seit dem Vertrag von Maastricht ist die Europäische Union nicht nur eine Gemeinschaft politischer Entscheidungen und Befugnisse, sondern legt auch großen Wert auf die Pflege und Bewahrung der europäischen Werte. Dabei stützt sie sich auf die vermittelnde Rolle der Organisationen der Zivilgesellschaft. Der CERV, dessen Hauptziel darin besteht, gemeinnützige Organisationen zu unterstützen, um gemeinsame europäische Werte, Rechte und Gleichheit zu fördern, ist der Hüter dieser Aufgabe. Neben dem CERV unterstützen jedoch mehrere andere Instrumente (Kreatives Europa, Erasmus+, Horizont Europa) die Beteiligung sozialer Organisationen und die Finanzierung ihrer Aktivitäten durch gezielte Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen. In vielen Fällen ist die Finanzierungsintensität sozialer Organisationen höher als die anderen Akteure, wie etwa großer Unternehmen.